Verlängertes Schuljahr wegen COVID-19

Der weltweite Ausbruch von Covid-19 hat auch Haiti getroffen - allerdings viel weniger stark als Europa. Es wird das «Wunder von Haiti» genannt. Das Land war vom 20. März bis 20. Juli 2020 im harten Lockdown - dann auch war das Collège Suisse geschlossen. Folge: Die Lehrerinnen und Lehrer konnten über mehrere Monate nicht bezahlt werden. Wir haben deshalb an 2x Nothilfe für die Lehrerlöhne mit insgesamt USD 10'500 geleistet.

Das Collège Suisse hat das Schuljahr 2019/2020 im Oktober 2020 beendet und auf Empfehlung des Bildungsministeriums das neue Schuljahr am 9. November 2020 begonnen.

Allgemeine Lage

• Per 2. Februar hat Haiti 11’758 bestätigte Fälle (209 davon in Jacmel) und 245 Verstorbene – im Nachbarland (Dominikanische Republik) sind die Infektionszahlen 20x mal so hoch.
• Die niedrigen Infektionszahlen werden „das Wunder von Haiti“ genannt. Es wird kaum getestet, die Todesraten sind trotzdem nicht speziell angestiegen. Viele Menschen mit COVID-19 Symptomen gehen aber überhaupt nicht zum Arzt oder ins Spital sondern versuchen sich zu Hause mit Medikamenten und Kräutertees zu kurieren.
• Haiti befand sich vier Monate im Lockdown (20. März – 20. Juli 2020)
• Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus sind viel schlimmer als die gesundheitlichen: der harte Lockdown hat das öffentliche Leben (inkl. Schulen) getroffen, Tageslöhner hatten keine Einnahmen mehr und Zahlungen aus dem Ausland (v.a. USA) reduzierten sich drastisch
• Das Coronavirus ist in Haiti nur ein Problem von vielen: politische Unstabilität, zunehmende Gewalt und Entführungen, Demonstrationen, eine plötzliche Stärkung der haitianischen Gourde im September, zunehmende Armut und die wiederkehrenden Hurrikane.

 https://amerika21.de/2020/06/240332/hungerpandemie-corona-lateinamerika
https://orf.at/stories/3176152/
https://www.tampabay.com/news/health/2020/12/16/haiti-has-lower-coronavirus-death-counts-with-few-restrictions-why/

Auswirkungen auf das Collège Suisse

• Die Schulen in Haiti waren vom 20. März bis 20. Juli geschlossen, so auch das Collège Suisse (welches auch Mitte September bis Ende November 2019 wegen politischen Unruhen schliessen musste).
• Der Staat hatte die Schulen angewiesen, Homeschooling wie in den reichen Ländern anzubieten, in einem Land, wo es nur alle 2 Tage ein paar Stunden Strom gibt und längst nicht jeder über ein Smartphone geschweige einen Laptop verfügt.
• Für den Monat April hatte der Staat HTG 200'000  (ca. USD 2'000) an private Sekundarschulen, welche auch Primarschule anbieten, versprochen. Das Collège Suisse hatte alle administrativen Schritte unternommen, um diesen Beitrag zu erhalten - bis heute ist nichts eingetrofen.
• Die Saläre für einen Monat im Collège Suisse betragen ca. HTG 600'000 (ca. USD 6'000). Für das Schuljahr 2019/2020 fehlt der Schule also 6 Monate an Einnahmen.

Ziel

Überbrückung des Einkommensausfall für das gesamte Schulpersonal.

Umsetzung

n/a

Zeitraum & Kosten

Oktober 2020 - USD 5'500 (Nothilfe Lehrerlöhne)
Juni 2020 - USD 5'000 (Nothilfe Lehrerlöhne)